
SPRACHE UND BEDEUTUNG
Was ist Sprache und Bedeutung?
Hier geht es um die Sprache und ihre Bedeutung. Worte sind billig heißt es, sie kosten nichts, doch sie haben die Kraft, beim Zuhörer oder Leser Vorstellungsbilder, Klänge oder Gefühle wach zu rufen, wie jeder Dichter und Werbetexter weiß. Wir fragen Sie jedoch, ob es unbedingt der Billigbaumarkt der Alltagssprache sein muss, aus dem Sie sich bedienen? Sie können persönliche Beziehungen beginnen oder zerbrechen lassen, diplomatische Beziehungen lösen, Kämpfe oder Kriege provozieren. Worte können uns in gute oder schlechte Zustände versetzen, sie sind Anker für eine komplexe Reihe von Erfahrungen. Daher kann die einzige Antwort auf die Frage: „Was bedeutet ein Wort wirklich?“ nur lauten: „Für wen?“ Die Sprache ist ein Werkzeug der Kommunikation und in diesem Sinne haben Worte und die Sprache eine Bedeutung, die Menschen übereinstimmend festgelegt haben. Dennoch erlebt jeder von uns die Welt auf eine einmalige Weise. Sprache und Bedeutung sind hier ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis des Gegenübers. Wie wissen wir also, dass wir jemanden verstehen? Indem wir seinen Worten Bedeutung verleihen. Unsere Bedeutung, nicht seine Bedeutung und es gibt keine Garantie, dass die beiden Bedeutungen übereinstimmen. Wie konstruieren wir aus den Wörtern, die wir hören, Sinn? Wie wählen wir die Worte, um uns auszudrücken? Und wie strukturieren Wörter unsere Erfahrungen? Dies führt zum Herzstück, zum Zentrum des linguistischen Teils des NLP.
Das Meta-Modell der Sprache
NLP hat eine sehr nützliche Karte davon, wie Sprache und Bedeutungen funktionieren. Diese Karte der Sprache ist in der NLP-Literatur als das Meta-Modell bekannt. Das Meta-Modell benutzt Sprache, um Sprache zu klären, es bewahrt dich davor zu glauben, dass du tatsächlich verstehst, was Wörter bedeuten; es verbindet Sprache wieder mit Erfahrung. Das Meta-Modell war eines der ersten Muster, das von John Grinder und Richard Bandler entwickelt wurde.
Um das Meta-Modell zu verstehen, müssen wir uns anschauen, wie Gedanken in Worte übersetzt werden. Sprache kann nie der Geschwindigkeit, Vielfalt und Sensibilität des Denkens gerecht werden. Sie kann nur eine Annäherung sein. Ein Sprecher hat eine vollständige und genaue Vorstellung von dem, was er sagen will; Linguisten nennen dies die Tiefenstruktur. Das, was wir am Ende tatsächlich aussprechen, nennt man Oberflächenstruktur. Sozusagen eine verkürzte Version unserer „tiefenstrukturellen“ Gedanken. Hierfür machen wir unbewusst drei Dinge:
- Wir selektieren
- Wir verzerren
- Wir verallgemeinern
Das Meta-Modell besteht aus einer Reihe von Fragen, mit denen man versucht, die Tilgungen, Verzerrungen und Verallgemeinerungen der Sprache umzukehren und zu entwirren. Diese Fragen zielen darauf ab, die fehlenden Informationen zu erschließen, die Struktur neu zu formen und konkrete Informationen herauszuarbeiten, um der Kommunikation Sinn zu geben. So werden
- verlorengegangene Erinnerungen wiedergewonnen
- unklare Sachverhalte „entfiltert“, fragliche Sachverhalte aufgeklärt
- bewusste wie unbewusste Falschaussagen leichter als solche erkannt
- Glaubenssätze über gewisse Zustände „hinterfragt“
- Missverständnisse vermieden
- gezielte Fragen in kritischen Gesprächen zu mehr Verständnis und Klarheit geführt
Oberflächen- und Tiefenstruktur der Sprache
- Tiefenstruktur
- die genaue und vollständige Erfahrung
- das genaue und vollständige Erleben
- die genaue und vollständige Vorstellung von dem, was ich sagen will
- Oberflächenstruktur
- was ich tatsächlich sage
Wenn ich meine Erfahrungen und mein Erleben der letzten Ferien „haargenau“ erzählen wurde (Tiefenstruktur), würde dies sehr langweilig sein. Ich müsste jede Minute wiedergeben, alles, was ich sah, alle Geräusche, Gefühle, Gerüche usw. Kein Mensch würde mir zuhören. Meine Erzählung würde ebenso lange dauern wie meine Ferien.
Erst wenn ich meine Erfahrungen und mein Erleben in meinen letzten Ferien vereinfache, viele Dinge auslasse und vielleicht gewisse Dinge etwas anders darstelle, als sie wirklich waren (zum Beispiel etwas lustiger), wird mein Ferienbericht überhaupt auf Interesse bei Anderen stoßen (Oberflächenstruktur).
Wahrnehmung und Wahrnehmungsfilter
Wir nehmen die Welt mit unseren fünf Sinnen wahr: wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken. Diese Wahrnehmungen repräsentieren wir auch sprachlich. In unserer Wahrnehmung bestehen zahlreiche Filter:
Physiologische Filter: Wir als Menschen können gewisse physikalisch messbare Phänomene nicht wahrnehmen, die anderen Lebewesen zugänglich sind, z. B. bestimmte Lichtquellen oder Schallfrequenzen (die z. B. von Fledermäusen, Hunden, Tomaten wahrgenommen werden):
Kulturelle und soziale Filter: Die fünf Sinne eines Afrikaners oder Eskimos liefern mit Sicherheit ganz andere Informationen als die fünf Sinne eines Italieners. Das heißt, dass bei gleicher Neurologie die Wahrnehmung der Welt sehr verschieden sein kann, je nach den Erfordernissen und Traditionen der Umwelt.
Individuelle Filter: Aufgrund von persönlichen Erfahrungen bevorzugen wir bestimmte Kategorien von Informationen und vernachlässigen andere oder nehmen sie überhaupt nicht zur Kenntnis.
Wichtig: Gehe rücksichtsvoll mit diesem Modell um und achte auf deinen Rapport. Sei gnädig mit deiner Umwelt. Frage niemandem ungebeten Löcher in den Bauch.
Das Meta-Modell ist eine Hilfe für jemanden, der sich eine Situation bewusster betrachten möchte. Daher lautet der Ökologie-Check in diesem Fall: Will sich die andere Person jetzt über etwas klarer werden?