
DIE SINNLICHE WAHRNEHMUNG SCHÄRFEN
Wie wichtig ist es, die sinnliche Wahrnehmung zu verbessern?
Wir nehmen unsere Informationen aus der Umwelt über unsere Sinnesorgane auf. Jeder Mensch hat aber auch seine ganz individuelle Art, sich anderen Menschen mitzuteilen. NLP möchte daher die sinnliche Wahrnehmung schärfen und damit Fehler bei der Interpretation der Umwelt vermeiden. Um sich auf einen anderen Menschen einzustimmen, ist ein Kalibrieren notwendig. Dies bedeutet zu erkennen, was der Gegenüber gerade geistig tut und zu beobachten, wie sich dies körpersprachlich bei ihm bemerkbar macht. Es geht darum, Emotionen des Gesprächspartners an seiner Körpersprache wahrzunehmen und sich zu merken. Jeder Mensch sieht anders aus, wenn er freudig oder ängstlich ist. Durch das Kalibrieren kannst du erkennen, wie sich dein Gegenüber gerade fühlt und eine zielgerichtete Unterhaltung führen.
Unsere Vorstellung der Wirklichkeit – Die Repräsentation
Jeder Mensch hat seine eigene Art, seine Umwelt wahrzunehmen, sich in der Wirklichkeit zu orientieren und seinen Sinnen zu vertrauen. Entsprechend seiner individuellen Lerngeschichte speichert er die Realität in seinem Gehirn – und zwar als mentale Repräsentationen. Unsere Sprache ermöglicht uns nun, diese uns selbst und auch anderen zugänglich zu machen. Wir sprechen hier vom Repräsentationssystem unserer Erfahrungen. Um herauszufinden, in welchem Repräsentationssystem sich der Gesprächspartner befindet, achtet der NLP-Anwender zum einen auf die Augensprache, zum anderen auf die sinnliche Wortwahl des Partners. Das System des Gegenübers zu verstehen gewährt einen besseren Einblick in dessen Welt. Dies hat zur Folge, dass wir viel effektiver kommunizieren können und dadurch auch unsere Ziele schneller und einfacher erreichen werden. Die Repräsentationssysteme entsprechen den Wahrnehmungskanälen visuell (sehen), auditiv (hören), kinästhetisch (fühlen), olfaktorisch (riechen) und gustatorisch (schmecken). In der Wortwahl wirkt sich das wie folgt aus:
V (visuell): ich sehe Land, es wird mir zu bunt, ist doch klar, bedeutsam schauend, erkennbar anders, neue Perspektive haben
A (auditiv): anhören, klingt schräg, schrille Stimmen, verstehe dich gut, ich kann das nicht mehr hören, in den höchsten Tönen
K (kinästhetisch): machen, ich kann das, kontaktfreudig wie sie ist, beschwingt lief er entlang, fühlte sich prima an, sehr anziehend
O (olfaktorisch): riechen, stinkt mir, Nase rümpfen oder voll haben, Lunte riechen, ätzende Ansprache, im Dunstkreis sein, dufte Typen
G (gustatorisch): schmecken, stößt sauer auf, bitterer Beigeschmack , auf der Zunge liegend, süßer Fratz, es zerging mir auf der Zunge, vernaschen können
Jeder Mensch hat seine individuelle Wahrnehmungspräferenz. Keine ist schlecht oder gut. Optimal ist, wenn man sich auf die des Gegenübers einstellen kann. Es ist hilfreich, sie zu erkennen.
Die Repräsentation in der Augensprache
Die Zuteilung der Richtungen erfolgt vom Beobachter auf die beobachtete Person
Blickrichtung nach oben rechts – Visuelle Erinnerung (Ve): Hier werden visuelle Informationen, also Bilder, die irgendwann tatsächlich gesehen wurden, in unserem Gehirn aufgerufen.
Blickrichtung nach oben links – Visuelle Konstruktion (Vk): In diesem Bereich werden Bilder konstruiert, die bisher noch nicht gesehen wurden. Z. B.: Wie sieht ein Zebra mit rot-grünen Streifen aus?
Blickrichtung im mittleren Bereich rechts – Auditive Erinnerung (Ae): In diesem Bereich wird inneren Stimmen und Geräuschen gelauscht. Er erinnert sich an etwas, das er schon einmal gehört hat.
Blickrichtung im mittleren Bereich links – Auditive Konstruktion (Ak): Hier werden Stimmen und Klänge konstruiert. Z. B.: Stell Dir vor, dass deine Mutter auf einmal mit einer männlichen Stimme spricht.
Blickrichtung nach rechts unten – Auditive Digital (Ad): Es findet ein innerer Dialog statt, d. h. die Person hört sich selbst beim Sprechen zu oder spricht mit sich selbst.
Blickrichtung nach links unten – Kinästhetisch (K): Gefühlsmäßige Erlebnisse werden hier nachempfunden, neu kreiert und abgerufen. Auch der Zugang zu Geruchs- und Geschmacksinformationen findet hier statt.
Diese Zuordnungen der Augenbewegungen gelten für die meisten Rechtshänder, die beobachtet werden. Die Menschen, deren Augenbewegungsmuster spiegelbildlich veranlagt sind, sind meistens Linkshänder. Allerdings gibt es keine absolute Wahrheit. Daher kommt dem Kalibrieren hier eine wichtige Rolle zu.