VON DER AMYGDALA ZUR GROSSHIRNRINDE
Die Entwicklungsstufen der Amygdala
Die Entwicklung des Menschen zu dem aktuell dominierenden Wesen auf unserer Erde war ein langer Entwicklungsweg. Den Start der Entwicklung markierte ein Einzeller, der letztlich in der Ursuppe existierte, ohne aktiv mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Nahrung war in der Ursuppe vorhanden und wurde einfach aufgenommen. Der nächste Schritt der Entwicklung waren mehrzellige Lebewesen. Das Pantoffeltierchen konnte bereits Einfluss auf seine Umwelt nehmen und sich zum Beispiel zur Nahrung hin bewegen. Danach entwickelten sich die Dinosaurier. Diese konnten ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und mit ihr interagieren. Die Grundbedürfnisse eines Dinosauriers waren Nahrungsaufnahme, Revierverteidigung und Fortpflanzung. Sein Verhalten wurde gesteuert durch das Stammhirn, zusammen mit der Amygdala. So wurde es ihm ermöglicht, Umweltreize über Sinnesorgane wahrzunehmen, sich zu bewegen und seine Grundbedürfnisse zu verarbeiten. Gesteuert hat der Dinosaurier das Ganze über sein Stammhirn, welches im Verhältnis zu seiner Körpergröße sehr klein war.

Ein wichtiger Teil im Stammhirn ist die Amygdala (zu deutsch Mandelkern). Diese steuert die Entscheidungsprozesse des Organismus und ist auch beim Mensch vorhanden. Mit dem Aussterben der Dinosaurier und der Entwicklung der Säugetiere und Primaten konnte sich das Gehirn sehr stark entwickeln.
Wie verlief die Entwicklung des Menschen?
Die Entwicklung der Gattung Homo begann vor ca. 2 Millionen Jahren. Nach aktuellen Erkenntnissen war Homo Erektus die erste Menschenart, die Afrika verließ. Als gesichert gilt heute, dass diese Menschenart bereits vor ca. 400.000 Jahren Feuer machen konnte und primitive Steinwerkzeuge benutzte. Der Gang dieser Art erinnerte noch sehr stark an die heute lebenden Menschenaffen. Damit der Mensch sich entwickeln konnte, musste sich auch sein Gehirn weiterentwickeln. Säugetiere besitzen im Gegensatz zu Reptilien ein Großhirn, was ihnen ermöglicht, Erinnerungen und Erfahrungen abzuspeichern. Bei der Gattung Mensch nahm dieses Großhirn mit jeder Stufe einen gewaltigen Entwicklungsschritt. Unsere Entscheidungsprozesse laufen aber nach wie vor über das Stammhirn ab. Machen wir eine neue Erfahrung, wird diese durch unser Stammhirn bewertet und im Großhirn als Reverenzerfahrung abgelegt. Am Ende entscheidet also immer noch die Amygdala.



